Ein Anwendungsszenario, das zurzeit im Rahmen des MS Living Lab Dresden umgesetzt wird, ist die Implementierung einer Sprachanalyse in das Monitoring von MS-Patient*innen. Zusätzlich zu den vielfältigen Symptomen bei Multipler Sklerose gibt es Hinweise darauf, dass sprachliche Fähigkeiten ebenfalls beeinträchtigt sind und wahrscheinlich auch das häufigste Symptom der Multiplen Sklerose, die Fatigue bzw. Müdigkeitssymptomatik, sich auf die Sprache auswirken können.
Eine automatisierte Sprachanalyse könnte also dazu dienen, dieses Symptom zu identifizieren und zu quantifizieren. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf eine gegenseitige Beeinflussung von Sprache bzw. Sprechen und Kognition sowie Depression, so dass auch diese häufig bei MS auftretenden Symptome gemessen werden könnten.
Der Charme der Sprachanalyse im MS Living Lab Dresden liegt darin, dass die Patient*innen mit Hilfe eines Tablets in der normalen klinischen Praxis Sprachübungen selbständig unter Supervision durchführen und die Ergebnisse automatisch in die digitale Infrastruktur übermittelt werden können. So kann die Sprachanalyse in das MS Monitoring integriert werden, wodurch Symptome frühzeitig erkannt, therapeutisch adressiert und deren Entwicklung erfasst werden kann.